Reise vom : 6. Oktober bis 15. Oktober 2018
Strecke:
Canal du Centre > Montceau les Mines - Chalon sur Saone
Saone > Chalon - Lyon
Rhone > Lyon - Les Roches de Condrieu
Gefahrene Km: 250
Anzahl Schleusen: 49 Stk
Fahrzeit : 38 Stunden
Eine der schönsten Etappen hatten wie im Oktober dieses Jahres. Das Burgund und die Region Lyon gehören zu Recht zu den Attraktionen Frankreichs insbesondere in Bezug auf Essen und Trinken!
Am 5. Oktober reisten wir mit unserer Nichte Michelle mit dem Auto nach Montceau les Mines wo das übliche Prozedere stattfand. Einkaufen, Schiff vorbereiten und reinigen und das Auto irgendwo abstellen wo wir es bei der Rückreise per Bahn wieder abholen konnten. In Chagny fanden wir den idealen Ort dazu. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Schiff die 30km ebenfalls nach Chagny wo wir ein paar Tage bleiben wollten. Von dort aus kann man per Velo durch das bekannte Weissweingebiet rund um Puligny Montrachet, Meursault nach Beaune fahren. Im weitern ist in Chagny auch das bekannte Restaurant Lameloise welches 3 Michelin Sternen hat. Wir hatten Glück und haben kurzfristig einen Tisch erhalten und was wir dort erlebt haben gehört zu den besten Nachtessen welches wir je hatten. Diese klassische französische Küche auf diesem Niveau ist einzigartig.
Die Fahrt mit den Fahrrädern durch die Rebberge in Puligny etc. war auch sehr eindrücklich. Das Farbenspiel der Blätter der Rebstöcke habe ich in dieser Art noch nie wahrgenommen aber auch wie gepflegt die Parzellen sind. Das ist der Vorteil vom Velo da man mehr Zeit und Musse hat es zu geniessen. In Puligny Montrachet haben wir wieder einmal eine Weindegustation mit Mittagessen bei Olivier Leflaive gemacht. Es war spannend zu erleben das sich seit unserem letzten Besuch sehr wenig geändert hat, umso mehr als die degustierten Weissweine noch immer zu den besten gehören die wir kennen. Einzig die Preise der Weine haben sich seit unserem letzten Besuch verdoppelt! Schade aber der Markt macht die Preise und bei dem Ansturm der Chinesen vor Ort kein Wunder. Noch immer sind nur 3% der Weine in der Region Grand Cru resp. 1er Grand Cru und den wollen alle kaufen. Die restlichen 97% landen heute mehrheitlich in den Supermärkten und das ist schade.
Leider hatten wir wenig Zeit um Beaune zu besuchen aber wenigstens konnten wir bei einem Traiteur lokale Spezialitäten Einkaufen wie Jambon Persilleé, Aspic etc. Am nächsten Tag musste Michelle wieder zurück in de Schweiz und wir fuhren die letzten Kilometer nach Calon sur Saone. Diese Stadt hatten wir früher schon einmal mit einem Mietboot besucht und so beschränkte sich der Besuch auf einen Stadtbummel per Velo. Danach fuhren wir auf der Saone weiter nach Macon, Trevoux und Lyon. Die Saone ist ein Fluss wie der Rhein der durch Staustufen und Schleusen für die Berufsschiffahrt grosser Schiffe (180 x 25 Meter) ausgebaut ist. Mehrheitlich aber verkehren darauf heute Hotelschiffe die sich zwischen Chalon und Arles bewegen. Für uns als Freizeitschiffer hat das recht einschneidende Konsequenzen. Immer mehr Anlegestellen die früher für kleine Schiffe gemacht wurden werden heute umgebaut und exklusiv den Hotelschiffen vorbehalten. Damit gibt es viele interessante Orte auf der Strecke an das Mittelmeer wo es keine Anleger mehr gibt für uns. Im weiteren fahren diese Schiffe meist in der Nacht was dazu führt, dass durch deren recht starken Wellengang je nach Anlieger den wir benutzen es recht schwierig ist in Ruhe zu schlafen.
Am 13. Oktober sind wir dann in Lyon angekommen wo wir im Hafen Confluence anlegen konnten. Schade war, dass der Hafen offiziell per 30.09. geschlossen wurde und keinerlei Service zu Verfügung stand. Das Quartier Confluence liegt am Zusammenfluss von der Rhone und der Saone. Das früher als Industriebrache bestehende Gelände wurde in den letzten Jahren komplett neu erstellt mit Wohnhäusern, Bürogebäuden, Museen, Einkaufscentren etc. Meiner Meinung nach eine gelungene Umnutzung mit einer Architektur ist zum Teil spektakulär aussieht. Auch die Integration des ÖV und Erschliessung mit Fussgänger- und Fahrradwegen ist gut gelöst. Unser Zeil in Lyon war es jedoch die verschiedenen Märkte zu besuchen. Für mich bietet Lyon die grösste Auswahl an Lebensmitteln an einem Ort und auch die Vielzahl der Traiteurs machen es schwierig nur das notwendige Einzukaufen. Im Nu sind die Taschen gefüllt mit Köstlichkeiten und man fragt sich danach mit Recht wer und wann dann das gegessen wird!
Die letzte Strecke führte uns danach nach Les Roches de Condrieu vorbei an den ersten Rebbergen der Cote du Rhone. Dort ist das Schiff bis wir dann im November die letzte Etappe nach Aigues Mortes unternehmen.