Reisebericht Juli 2019 > Le Havre - Paris

Strecke im Juli vom 14.07 bis 03.08:

 

Le Havre - Paris Arsenal  > 410 Km Strecke

                                             > 47 Stunden Fahrzeit

                                             > 7 Schleusen

 

Paris Arsenal - Cergy Pontoise

                                         > 62 Km Strecke

                                         > 13 Stunden Fahrzeit

                                         > 13 Schleusen

Am 14. Juli begann unsere letzte Reise auf der Seine vom Meer in Richtung Paris. Bis zur Stadt Rouen sind es ca. 130 Km und das muss mit Hilfe der Gezeiten gemacht werden da auf dieser Strecke keine Anlegemöglichkeiten für Freizeitschiffe vorhanden sind. Also legten wir um 05.30 Uhr in Le Havre ab und fuhren 10 km vom linken Mündungstrichter auf die rechte Seite wo die Fahrrinne hinauf nach Paris ist. Die Strecke bis Rouen wird auch von Ozeanfrachtern befahren und dies ist für uns Binnenschiffer doch sehr ungewöhnlich. Trotzdem konnten wir uns einreihen zwischen 2 Frachtern und los ging es bei auflaufendem Wasser Richtung Rouen. Mit unserem Schiff hätte man bei dieser Strecke etwa 10 Stunden Fahrzeit ohne Flut. Wir jedoch fuhren mit dem Schiff mit 24 Km/Std über Grund wovon alleine die Flut eine Geschwindigkeit von ca. 12 Km/Std aufwies. Dennoch wurden wir von den Frachtern ohne Probleme überholt da diese noch schneller fuhren als wir. Daran gewöhnt man sich übrigens !

 

Am Nachmittag kamen Corinne und Robert an Bord. Wir hatten geplant mit Ihnen die Reise von Rouen bis Paris gemeinsam zu machen. Vreny kam erst 2 Tage später zu uns an Bord um ebenso die Einfahrt nach Paris zu erleben. 

 

Von Rouen ging es dann in 2 Tagen nach Port Illes bei Mantes, wobei wir am 2. Tag 10 Stunden fahren mussten. Wir fanden unterwegs einfach keinen Anleger für unser Schiff da alle durch Hotelschiffe belegt waren. Der Kühlschrank war dann auch noch leer und die Notvorräte wollten wir auch nicht brauchen. Dank Robi fanden wir dann einen Pizzalieferdienst der bereit war uns an einer Schleuse 4 Pizzen zu liefern. Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben dass wir beliefert würden aber beim jeweiligen Nachfragen wo die Pizzas wären, wurde uns versichert der Fahrer sei unterwegs. Nach gefühlt sehr langer Zeit haben wir diese dann bekommen und wir konnten die letzte Stunde gemütlich zum Hafen fahren den wir in der Not ausgesucht hatten.

Die nächsten 2 Tage nutzten wir die Zeit um die Stadt Mantes la Jolie und Giverny zu besuchen. Weil unser Hafen so abgelegen war mussten wir jeweils längere Strecken mit Fahrrad zurücklegen und sogar mit dem Zug. In Giverny ist es ein Muss das Wohnhaus und den Garten von Claude Monet zu besuchen. Aber da es ein Muss ist kann man sicher sein dass man nicht alleine dort ist. Horden von Touristen vor allem aus Asien machen aus einem Erlebnis zu einem Horrortrip. Aber daran werden wir uns wohl alle gewöhnen müssen wenn die Asiaten immer mehr zu "uns" kommen!

Am Abend erreichte uns dann Vreny per Zug und Taxi am Hafen und wir alle konnten die ersten Vorboten der ankommenden Hitzetage geniessen.

 

Vom Hafen Port Illes ging es am nächsten Tag nach Clichy in die Agglo von Paris wo wir übernachteten in einem kleinen Hafen. Die letzte Etappe dann von Clichy zu Hafen Arsenal von Paris gehört sicher zu den absoluten Höhepunkten der diesjährigen Reise. Die Fahrt dauerte knapp 5 Stunden und lange fährt man einfach durch die Agglo und vorbei an Bürogebäuden die zur Defence gehören. Irgendwann dann aber sieht man den Eiffelturm und dann beginnt der Abschnitt wo man einen grossen Teil der Sehenswürdigkeiten vom Schiff aus sieht.

 

Im Hafen von Arsenal habe wir dann einen guten Platz erhalten und wir blieben dann noch 12 Tage in der Stadt. Corinne und Robert reisten weiter in die Normandie und Vreny zurück in die Schweiz.

 

Über Paris gibt es nicht viel zu erzählen. Das muss man selber erleben. Wir haben wie immer mit den Velos die Stadt erkundet, Museen besucht und neue Restaurants entdeckt. Langweilig wurde uns dabei nie und die Zeit war wie immer zu kurz um alles zu machen was man geplant hat. Wermutstropfen dabei war die Hitzewelle die uns nicht verschont hat. Temperaturen von über 43°C legen jeden lahm und so mussten wir einige geplante Entdeckungen auf ein nächstes Mal verschieben !

 

Am 2. August mussten wir Paris verlassen um unseren neuen Hafenplatz in Cergy zu erreichen. Dieser liegt ca 40 Km westlich von Paris an der Oise der über die Seine erreicht wird. Wir fuhren vom Hafen Arsenal auf dem Canal Saint Martin den durch den Tunnel und danach über mehrere Schleusen zum Bassin de la Villette. Sehr eindrücklich die Fahrt mitten in der Stadt auf einem kleinen Kanal der noch heute Rege benutzt wird. Vom Bassin führt dann der Canal de Saint Denis zur Seine und nach 13 Stunden Fahrzeit in 2 Tage erreichten wir dan Cergy. Eine Retortenstadt die in den 80 Jahren errichtet wurde und heute zur Agglo von Paris gehört. Wofür wir mit dem Schiff in 13 Stunden brauchten macht man mit der S Bahn in einen Stunde um mitten in Paris zu sein !

 

Ende Monat geht es weiter auf unserer Reise wobei noch nicht klar ist wie die Reise weiter geht. Einige Kanäle haben in Folge der Trockenheit zu wenig Wasser und sind geschlossen. Im Moment suchen wir noch einen Weg um zurück an die Mosel zu kommen. Wir werden sehen und darum : Bis bald !!!

 

 

 

 

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