Strecke für den April / Mai 2019
Canal du Midi :
Castelnaudary nach Toulouse
Canal lateral de la Garonne :
Toulouse nach Castelsarrasin
Gefahrene Strecke : ca. 120 Km
Motorstunden: 29
Schleusen: 42
Anzahl Fahrtage: 6
Am 25. April reisten wir mit dem Zug von zu Hause über Genf-Lyon-Montpellier nach Castelnaudary. Eine Reise die fast 12 Stunden dauerte. Siehe dann Bemerkung am Schluss des Berichtes !
In Castelnaudary durften wir dann zuerst das Schiff wieder reinigen. Durch die Blüten sah das Schiff aus wie ein Wrack dass schon Monate lang nicht mehr benutzt worden war. Dazwischen machten wir die notwendigsten Einkäufe mit dem Velo was das Volumen doch einschränkte. Am nächsten Tag fuhren wir weiter auf dem Canal du Midi. In drei Tagen erreichten wir dann über Ségola und Baziège die Stadt Toulouse. Bernadette und Alain begleiteten uns am dritten Tag auf der Fahrt in die Stadt. In Toulouse ist auch der Canal du Midi zu Ende und wir verbrachten 4 Tage in der Stadt. Wir kannten die Stadt ein wenig von besuchen vor über 20 Jahren und waren gespannt was uns erwartete. Wir einen indirekten Heimvorteil, da die Töchter von Alain und Bernadette in Toulouse wohnen, und uns Alain und Bernadette bei der Erkundung der Stadt begleiteten. Sie haben selber früher dort gewohnt und so konnten wir Zielgerichtet die Sehenswürdigkeiten anpeilen. Toulouse ist die 4. grösste Stadt von Frankreich und zugleich das Zentrum der Luftfahrtindustrie von Europa mit dem Airbus Konzern. Die Stadt ist bekannt für Ihre Bauwerke aus roten Ziegelsteinen und heute sieht man die ursprüngliche Farbe der Steine wieder da die meisten Fassaden gereinigt wurden. Das Verkehrschaos ist in der Innenstadt verschwunden und wie in den anderen Grossstädten in Frankreich wird der ÖV und der Langsamverkehr stark gefördert. Velofahren in der Stadt macht Freude und man vermisst nie das Auto!
Kulinarisch bewegt man sich in Toulouse zwischen Mittelmeer und Atlantik. Wir haben die Markthallen besucht und die Vielfalt der Produkte war einzigartig. So wie in Lyon wo die Nord-Süd Achse das Essen beeinflusst ist es hier der Einfluss der beiden Meere und auch der Pyrenäen. Wir sind voll auf unser Kosten gekommen mit all den Regionalen Produkten wie Gänseleber, Austern, Käsesorten ohne Ende etc....
Am 3. Mai fuhren wir weiter und begannen unsere Reise auf dem Canal lateral de la Garonne über Grisolles und Montech nach Castelsarrasin. Der Kanal ist am Anfang eher langweilig da er nur geradeaus führt aber dafür ist er in einem sehr guten Zustand. In Montech besuchten wir die pente d'eau. Statt einer Schleusentreppe mit 5 Schleusen wollte man 1965 diese durch ein sogenanntes Wasserkeilhebewerk ersetzen. Die Idee dahinter war eine grosse Badewanne zu bauen und das Schiff mittels einer Lokomotive den Berg hoch oder herunter zu fahren. Leider ist dieses Projekt gescheitert und heute benutzt man wieder die alte Schleusentreppe.
In Castelsarrasin trafen wir Frederick einen Bekannten von uns der wie wir auf den Kanälen reist. Er wird uns dann auf unserer Etappe auf der Garonne nach Bordeaux und über das Meer nach La Rochelle begleiten worüber wir sehr froh sind da uns im Gegensatz zu Ihm jegliche Erfahrung fehlt. Wir haben unseren Zeitplan festgelegt und welche Sachen noch zu organisieren sind für die Fahrt auf dem Meer.
Am 6. Mai sind wir dann mit dem Zug über Montauban-Bordeaux-Paris-Basel zurück nach Hause gefahren.
Die Erkenntnis aus diesem Erlebnis ist: Der Kluge REISTE MAL im Zuge !!
Wir wollten diesmal nicht im Auto zum Schiff reisen und dachten im "Geiste" der heutigen Zeit dass man dies auch mit dem Zug machen könne. Leider haben wir die Verkehrsmittel nicht verglichen und das war ein naiver Fehler. Die Reise für zwei Personen in der ersten Klasse kostete uns sagenhafte CHF 1'500.--. Erst nachdem wir die Billette hatten haben wir uns mal angeschaut was es uns im Flugzeug gekostet hätte und wie goss der Zeitgewinn gewesen wäre. Der Flug mit Taxi hätte uns knappe die Hälfte gekostet und wir hätten pro Fahrt statt 12 Stunden etwas 4 Stunden gebraucht. Irgendwie wundert es mich nicht mehr wenn heute keiner mehr den Zug benutzt und alle mit dem Flugzeug unterwegs sind. In Zukunft werden uns gut überlegen welches Verkehrsmittel wir benutzen werden.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen endlich mal besseres Wetter und bis bald!