Das Motto 2019 hiess :
Wer nichts wagt bleibt stehen !!
Das war wirklich so....
Zusammenfassung der Daten 2019:
Gefahrene Strecke: 1850 Km
Fahrzeit: 305 Stunden
Fahrtage: 53
Schleusen: 312 Stück
Diesel total: 1450 Liter
Verbrauch pro Stunde: 4.8 Liter
Schleusenintervall: 60 Minuten
Strecke pro Tag: 35 Kilometer
Fahrzeit pro Tag: 6 Stunden
Fahrstrecke 1. Teil vom März bis Juni Aigues Mortes bis La Rochelle
Fahrstrecke 2. Teil vom Juli bis Dezember von Le Havre bis Schweich
Im März starteten wir unsere Fahrt in Aigues Mortes mit dem Ziel über den Canal de Midi und dem Canal Lateral de la Garonne nach Bordeaux zu fahren. Der Canal de Midi wird als ein "muss" und schönster Kanal überall gelobt. Für uns war es eher eine Enttäuschung da der Kanal als ganzes eher langweilig ist. Wahrscheinlich ist es jedoch für jemanden der im Sommer seinen Urlaub auf einem Hausboot verbringt eine ganz andere Nummer als für uns. Die Strecke von Toulouse nach Bordeaux empfanden wir als viel schöner und abwechslungsreich. Eines der Highlights für uns war jedoch die Strecke über das Meer von Bordeaux nach La Rochelle. Auch der nachfolgende Transport nach Le Havre funktionierte ohne Probleme und so konnten wir dann im Sommer auf der Seine nach Paris fahren. Die Seine war auch wieder eine Highlight, insbesondere die Fahrt vom Westen in die Stadt ist mehr als eindrücklich. Wie letztes Jahr genossen wir die Zeit in der Stadt sehr und entdeckten wiederum viele neue Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Nach Paris fuhren wir das Schiff nach Cergy an die Oise. Immer mehr zeichnete sich ab, dass in Folge der Hitzeperiode mit Temperaturen bis 45°C im Norden von Frankreich die Situation in den Flüssen und Kanälen kritischer wurde. Vorerst waren wir noch optimistisch dass wir es doch noch schaffen könnten die Mosel zu erreichen. Unser Plan war es über die Aisne und den Canal des Ardennes und die Mass zu fahren. In der Region von Reims mussten wir jedoch feststellen dass diese Route bis auf weiteres nicht mehr befahrbar sei. So blieb uns nur noch der Weg über die Marne und von dort über den Canal de la Marne au Rhin übrig. Doch wir waren zu spät dran und im Oktober hiess es auch für uns Ende der Fahrt in Folge Wassermangel. Erst im November konnten wir dann unsere Fahrt Richtung Mosel fortsetzen und errichten dann im Dezember unseren Heimathafen.
Nun sind wir während drei Jahren in Frankreich gefahren und haben einen Teil der Wasserwege besucht. In dieser Zeit haben wir ca. 5600 Km gemacht und waren ca. 970 Stunden unterwegs. Das heisst unsere Geschwindigkeit war unter 6 Km pro Stunde und dabei haben wir ca. 1140 Schleusen in 180 Fahrtagen bewältigt. Gesamthaft haben wir dabei ca. 45 Wochen auf dem Schiff gewohnt in den 3 Saisons. Es gibt sicher auch andere Möglichkeit ein Land zu bereisen aber im Rückblick war es für uns ein einmaliges Erlebnis dieses Land auf eine andere Art kennenzulernen. War haben viele grosse und kleine Städte und Dörfer besucht und kennengelernt und viel positives aber auch bedenkliches gesehen. Zusammenfassend können wir es wie folgt auf den Punkt bringen: Die Diskrepanz zwischen Arm / Reich, Stadt / Land und Jung / Alt wird in Frankreich immer grösser. Das haben wir hautnah erlebt bei den Protesten der Gelbwesten aber auch mit den Demonstrationen wegen der mehr als notwendigen Rentenreform. Frankreich ist nicht mehr die Grande Nation welche sie vorgibt zu sein und das haben die Bürger und Politiker noch nicht eingesehen. Der Wandel der Gesellschaft ist seit jeher ein laufender Prozess und daran haben sich auch die Franzosen zu gewöhnen !!
Nächstes Jahr werden wir den Südwesten von Deutschland bereisen und sind gespannt auf dieses neue Abenteuer.
Zum Abschluss unten ein paar Bilder auch einige zum Schmunzeln !