Rund um Potsdam und zwei längere Ausflüge zum Scharmützelsee und zur Müritz
Aufenthalt vom 24.09 bis 24.10.2024
Ca. 650 Km und 72 Stunden Fahrzeit, ca. 15 Tage Fahrtage
Details unten im Text
Bemerkung:
Im Bild 4 (oben) sind alle grösseren Orte die wir diesen Sommer besucht haben rot markiert
Bildergalerie ist sortiert nach den 3 teilen gemäss untenstehenden Teilen
1. Teil > Rund um Potsdam und Berlin
Die Anreise erfolgt am 24.09 und wie immer das erste ist es einzukaufen für die folgenden Tage. Kurz danach reisten wir zum Scharmützelsee > siehe Teil 2.
Nach der Rückkehr hatten wir Besuch von Carolin und Guido für ein Wochenende. Wir nutzten die kurze Zeit Ihres Aufenthaltes, um einen Tag in Berlin zu verbringen, einen Ausflug mit dem Schiff auf dem Wannsee zu unternehmen und am letzten Tag eine kleine Tour durch Potsdam bevor sie abreisen mussten. In Berlin haben sind wir vom Alexanderplatz über das Brandenburger Tor, Kanzleramt bis Savignyplatz gelaufen. Am Abend waren dann alle recht müde und froh ins Bett zu gehen.
Wir selbst haben im Oktober wieder weitere Besuche in Berlin gemacht und sind auch mit dem Schiff nach Charlottenburg gefahren. Dabei haben wir auch das Schloss besucht, was sicher keine schlechte Idee war. Die Anlegestelle ist gleich neben dem Schloss, welches im Norden vom gleichnamigen Quartier ist. Es hat in der Gegend viele Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit und ist eine sehr gesuchte Wohnlage in Berlin auch wegen den vielen Grünanlagen.
In Potsdam haben wir, wenn es das Wetter erlaubte mit dem Fahrrad weitere Quartiere erkundet so auch die russische Kolonie und den Heiliger See mit Schloss Cecilienhof und Marmorpalais im Norden der Stadt Richtung Glienicker Brücke. Eindrücklich sind auch die vielen Villen im Stil der Gründerzeit die vielfach nach der Wende renoviert wurden. Kein Wunder wollen viele nach Potsdam ziehen und dort leben, auch wenn die Preise für Wohneigentum schon bald das Niveau der Schweiz erreicht. Aber alles in allem ist Potsdam eine Stadt mit hoher Lebensqualität und je mehr Zeit wir vor Ort verbracht haben desto mehr haben wir dies schätzen gelernt !!!!
Mit dem Hafenbetreiber haben wir auch das Auswassern des Schiffes und die Unterhaltsarbeiten für den Winter besprochen, so dass wir den am 24. Oktober die Rückreise nach «Hause» angetreten haben und damit die Saison 2024 mit dem Schiff abgeschlossen.
2. Teil > Ausflug zum Spreewald / Scharmützelsee / Bad Saarow
Am 26.09 begann unsere Fahrt zum Scharmützelsee, dem grössten See in Bundesland Brandenburg. Die Reise führte über den Teltower Kanal zur Dahme nach Zeuthen.
Dort machten wir eine Pause, um per Bahn einen Besuch im Spreewald zu machen. Leider ist es mit unserem Schiff nicht möglich dort hinzufahren. Trotzdem wollten wir schon lange diese historische Kulturlandschaft besuchen. Die Gegend ist als Biosphärenreservat geschützt und ist eine Auen- und Moorlandschaft und wurde durch die Sorben geprägt. Auch entspringt der Fluss Spree in dieser Gegend. Bekannt wurde es vor allem durch sein Netz von Kanälen von einer Länge von über 250 Km und andererseits durch die Spreewälder Gurke und ist in Deutschland als Touristenziel sehr beliebt.
Danach folgte die Reise weiter mit dem Schiff über 10 Seen und als Verbindung dazwischen den Starkower Kanal bis zum Scharmützelsee nach Wendisch Rietz resp. Bad Saarow. Unterwegs sind mehrere Schleusen zu passieren und wir waren froh, dass die Hauptsaison abgeschlossen ist und wir keine Wartezeiten vor den Schleusen hatten. Gemäss Aussage einen Schleusenwärter lag die Auslastung gegenüber der Hauptsaison bei 10 % !
Hatten wir bei der Hinreise schönes Wetter (Kaiserwetter) mit Temperaturen über 20 Grad so war die Rückreise das pure Gegenteil. Es regnete ununterbrochen und die Windgeschwindigkeit lag bei 40 bis 50 km/h bei Temperaturen von gefühlten 6 Grad ! Dies bezeichnet man vor Ort dann als typisches Berliner Wetter. Zum Glück dauerte der Spuk nicht lange und unsere Heizung lief dann im Dauerbetrieb, bis wir wieder in Potsdam waren.
3. Teil > Ausflug zur Müritz / Waren
Nachdem das Verkehrsaufkommen der Schiffe merklich abgenommen hatte, starteten wir unsere Reise zur Müritz zum Endpunkt Waren. Die Müritz ist die Bezeichnung des grössten Binnensees von Deutschland und liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bundesland ist bekannt für seine Seenplatte mit 1000 Seen. Wie viele davon schiffbar sind ist mir nicht bekannt, aber es ist ein Paradis für Wassersportler. Die Reise dorthin führte uns über die Havel Wasserstrasse von Potsdam aus Richtung Norden nach Mirow und über den Müritz Kanal zur Müritz. Die Strecke betrug ca. 200 km und führte uns über 20 Seen, einem Duzend Schleusen zum Ziel über die Orte Spandau-Oranienburg-Zehdenick-Fürstenberg (Havel)-Mirow-Rechlin nach Waren. Auch hier ist es ein Wechsel von Seen mit Kanälen resp. Wasserstrassen. Anfangs wird die Havel noch von Frachtschiffen benutzt bis zum Abzweiger zum Havel-Oder Kanal Richtung Osten nach Polen. Richtung Norden auf der Havel wird es Grösstenteils durch Sportschifffahrt benutzt.
Landschaftlich war die Reise eine der schönsten die wir je gemacht haben. Der Wechsel von Seen zu Kanälen mitten in der menschenleeren Natur ist überwältigend. Vereinzelt gibt es kleine Orte mit Ferienhäusern und kleinen Häfen aber das erinnert einem nur daran das man nur 100 Km von der Hauptstadt entfernt ist! Da wir meist allein unterwegs waren hatte man oft spiegelglatte Wasseroberflächen in den Seen und Kanälen. Es gab einem den Eindruck über das Wasser zu schweben.
Eindrücklich war auch die Fahrt über die Müritz. Es herrschte Sturm und der Wind war wieder einmal sehr stark mit 50-60 km/h und entsprechend war es unruhig bei der Überfahrt. Dabei haben wir mit dem Schiff die Marke von 15'000 Km erreicht seit der ersten Fahrt 2016. Der Sturm dauerte aber nur 24 Stunden und ansonsten war das Wetter während den 10 Tagen ausgezeichnet auch wenn die Temperaturen doch merklich tiefer waren. So hatten wir nachts öfters nur 3 Grad und die Heizung war in Dauerbetreib eingeschaltet.
Von den besuchten Orten kannten wir Oranienburg welches wir im Sommer besucht haben. Neu für uns war Waren an der Müritz, ein Kurort und wird stark vom Tourismus beeinflusst. Entsprechend gut ist auch die Infrastruktur vor Ort. Die anderen Orte waren mehr kleine Weiler mit wenig Infrastruktur und so haben wir entsprechend die Vorräte an Bord gehabt um autark unsere Tage zu verbringen.